千姿百态看德国·教育篇(汉德对照)
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Überblick über das Schulsystem

Da die Zuständigkeit für das Schul- und Hochschulwesen in Deutschland bei den Ländern liegt, können Teile des Bildungssystems recht unterschiedlich gestaltet und benannt sein. Das Bildungssystem folgt jedoch einem bundesweit gültigen Grundgerüst. Wie z.B. beseht in Deutschland Schulpflichten vom vollendeten 6. bis 18. Lebensjahr, also für zwölf Jahre, wobei neun Jahre lang eine Vollzeitschule und danach eine Berufsschule in Teilzeitform besucht werden muß. Der Besuch aller öffentlichen Schulen ist kostenlos.

Die Grundschule und Orientierungsstufe

Nach der Vorschulzeit beginnt der Bildungsweg mit der obligatorischen Grundschule. Die Kinder in Deutschland kommen im Alter von 6 Jahren in die Grundschule. Sie umfasst im allgemeinen 4 Jahre (In einigen Ländern wie z. B. in Berlin gibt es auch eine sechsjährige Grundschule). Danach trennen sich die Wege der Schüler. Sie haben die Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten: die Hauptschule, die Realschule, das Gymnasium usw. Viele Schüler besuchen heute zunächst eine schulartunabhängige Orientierungsstufe (als Klasse 5 und 6), in der sie ihre Entscheidung für einen bestimmten Schultyp noch überdenken und ändern können. Meistens entscheidet eine Empfehlung der Grundschullehrer über die Art der weiterführenden Schule, allerdings existieren in den Bundesländern verschiedene Ausnahmen von dieser Regel.

Die Hauptschule

Die Hauptschule umfasst 6 Jahre von 5. bis 9. Klasse. Der Unterricht der Hauptschule zielt auf die Berufsreife der Schüler. Er ist sehr stark praxisbezogen, handlungs- und methodenorientiert. Neben der Vermittlung von schulfachlichen Inhalten steht hierbei das Thema „Berufswahlvorbereitung“ im Mittelpunkt. Dieses Thema lässt sich nicht in die Fachstruktur nur eines Unterrichtsfaches einordnen und wird in verschiedenen Fächern bearbeitet. In der Regel wird nach erfolgreichem Besuch der 9. Klasse der Hauptschulabschluss vergeben. Dieser berechtigt zum Beginn einer beruflichen Ausbildung im Rahmen des dualen Ausbildungssystems. Sie machen dann eine Ausbildung und lernen drei Jahre lang einen Beruf in Betrieben und in der Berufsschule.

Die Realschule

Die Realschule (5. bis 10. Klasse) führt zu einem mittleren Bildungsabschluß. Sie steht zwischen Hauptschule und Gymnasium. Dementsprechend ist der Unterricht praxisbezogen, ohne auf Wissenschaftsorientierung zu verzichten. Der Realschulabschluß berechtigt zum Besuch einer Fachschule oder Fachoberschule. Er gilt als Voraussetzung für eine mittlere Laufbahn in Wirtschaft und Verwaltung und verbessert allgemein die Startchancen im Beruf. Etwa ein Drittel aller Schüler erreicht den mittleren Abschluß. Wenn die Realschüler auf das Gymnasium möchten, können sie entweder in eine Einführungsklasse oder in eine reguläre 10. Klasse eintreten.

Das Gymnasium

Das Gymnasium ist die traditionelle „höhere Schule“ in Deutschland. Die reguläre Ausbildungsdauer an einem Gymnasium bis zum Abitur betrug in der Regel neun Schuljahre (Abschluss nach der Jahrgangsstufe dreizehn, kurz G9 genannt). Ab 2004 ermöglichten alle Länder eine achtjährige Gymnasialzeit (Abschluss nach der Jahrgangsstufe zwölf, kurz G8 genannt). Ihr Abschlußzeugnis, das Reifezeugnis oder Abitur, berechtigt zum Studium an wissenschaftlichen Hochschulen. Das ist der höchste deutsche Schulabschluss. Unter der Voraussetzung, dass die Zulassungsbedingungen zur Abiturprüfung erfüllt werden, ist die Teilnahme an der jährlich angebotenen Prüfung möglich.

Die Gesamtschule und spezielle Schulen

Das dreigliedrige Schulsystem ist kritischer worden, weil für viele Kinder die Weichen zu früh gestellt würden; zu schwer sei es später, falsche Entscheidungen zu korrigieren. Daher hat man eine neue Schulform geschaffen, nämlich die Gesamtschule. Sie fasst die drei bisher getrennten Schulformen zusammen und betreut die Schüler in der Regel von der 5. bis 10. Klasse. Der Schüler kann je nach seinen Fähigkeiten Kurse mit höheren oder einfachen Anforderungen belegen. Neben den obengenannten Grundformen der allgemeinbildenden Schule gibt es noch zahlreiche spezielle Schulen. Beispielsweise können körperlich oder geistig behinderte Kinder eine Sonderschule besuchen, wo man auf ihr Gebrechen Rücksicht nimmt und vorhandene Fähigkeiten fördert.